Wie viel Schlaf benötigt Dein Hund?
Hunde können richtige Kraftbündel sein und Haus, Herrchen sowie ihre Umwelt auf den Kopf stellen. Dermaßen viel Lebensenergie basiert allerdings auf einem gesunden Schlaf. Doch wie lange muss der beste Freund des Menschen ruhen, um optimal in den nächsten Tag zu starten?
Übermäßige Sorgen sind unangebracht, solltest Du Deinen Hund bei vielen kleinen Nickerchen beobachten. Dieses Verhalten ist völlig bei diesen Haustieren normal. Hunde halten es mit dem Schläfchen zwischendurch ähnlich wie Katzen – mit einem entscheidenden Unterschied. Katzen geben viel auf ihre Privatsphäre und gesellen sich nur zu Menschen, wenn ihnen danach der Sinn steht. Der Hund als Rudeltier mit ausgeprägtem Sozialverhalten legt sich jedoch besonders gern nahe seiner Sozialgemeinschaft zur Ruhe. Daher lassen sich die vielen kleinen Schlafpausen Deines Hundes recht gut beobachten – sofern er über einen erholsamen Schlafrhythmus verfügt. Wenn Dein Hund aber tatsächlich hellwach herumtollt, solltest Du des Öfteren für seine Erholung sorgen.
Der anerzogene Schlafmangel
In der freien Wildbahn treten Unterschiede zum Haushund bezüglich des angeborenen Schlafdranges hervor. Freilebende Wildhunde neigen zu einem sehr ausgeglichenen Wechsel zwischen der Schlaf- und Wachphase. Diese erkennen den Hunger ihres Körpers nach einer Pause und geben diesem Wunsch auch zeitnah nach. Im Sozialverband mit dem Menschen an der Spitze ändert sich das Verhaltensmuster. Mit strenger Hand wird vor allem bestimmten Rassen wie dem Schäferhund oder dem Jack Russel Terrier Gehorsam und stetige Aufmerksamkeit beigebracht. Die permanente Einsatzbereitschaft und Wachsamkeit für das Rudel hat aber auch seinen Preis. So weichen die Vierpfoten selten ihrem Vormund von der Seite und fügen sich seinen Weisungen. Für den Menschen ist dies zweifellos von Vorteil. Doch genau diese Erziehung hat Folgen für den Schlafrhythmus des Tieres.
Zu wenig Ruhe lässt das Tier auffällig erscheinen
Schlaf räumt den Geist auf und regeneriert die Energiereserven des Körpers. Hunde sind auf diesen noch stärker anwiesen als der Mensch, obgleich bei beiden Spezies der Entzug schnell sichtbare Spuren hinterlässt. Zwischen den einzelnen Hunderassen manifestiert sich Schlafmangel in unterschiedlichen Ausprägungen. Schlafforscher haben in Tierversuchen den Schlafentzug genauer in seiner Auswirkung hin auf das Verhalten, die Gesundheit sowie Konzentration untersucht. Die ersten Symptome zeigen eine ungewöhnliche Hyperaktivität. Normale Reaktionen auf Ereignisse in der Umgebung interpretieren die Tiere übermäßig stark. Kurz: Sie wirken überdreht.
Danach folgen launisches Verhalten und erste Fehler in der Motorik. Die Konzentration lässt spürbar nach. Diese Merkmale steigern sich bis zu einer leichten Reizbarkeit gepaart mit Nervosität und einem kranken Aussehen. Fehlt der so lebenswichtige Schlaf in ausreichendem Maße, kommen diverse Krankheiten hinzu. Diese können unter Umständen sogar chronisch verlaufen und für den Rest des Lebens bestehen bleiben. Das geschwächte Immunsystem öffnet unter diesen Bedingungen Tür und Tor für Erreger und Parasiten. Aggression, Desinteresse und unerklärlich wechselhaftes Verhalten deuten immer darauf hin, dass Deinem Haustier etwas wichtiges fehlt. Oft wird von medizinischer Seite gleich an eine Grunderkrankung gedacht, nicht jedoch an unzureichenden Schlaf.
Schlaf ist nicht gleich Schlaf
Bei Menschen ist ein erholsamer Schlaf leicht zu erkennen. In den Tiefschlafphasen ist der Homo Sapiens kaum wach zu bekommen. Anders jedoch der Hund: Diese können binnen Sekunden Einnicken und blitzschnell wieder erwachen, falls sich in ihrer Umgebung etwas regt. Schlafphasen gehen für Besitzer oft völlig unauffällig beim Dösen auf dem Wohnzimmerteppich vonstatten, wenn sich das Tier komplett still verhält. Ausgewachsene Hunde ruhen 16 bis 20 Stunden am Tag. Jungtiere oder ältere Exemplare benötigen sogar bis zu 22 Stunden an Ruhezeit. Wenn Dir hier eine hohe Diskrepanz zwischen dem Sollwert und dem Schlafgebaren Deines Hundes auffallen, kannst Du gegensteuern.
Das ständige Wachsein gehört zu den antrainierten Verhaltensweisen und entspricht nicht dem natürlichen Regenerationszyklus. Hier kannst Du als Vorbild das wichtige Signal zur Bettruhe selbst geben. Lege Dich einfach mit Deinem tierischen Gefährten hin. Das nimmt dem Tier die Last der Verantwortung, immer aktiv sein zu müssen. Es wird sehr schnell Bereitschaft zeigen, sich auch selbst eine kleine Auszeit zu gönnen.